Der Koiteich

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Kois im Gartenteich

Der Koi hat sich inzwischen zum Liebling vieler Gartenteichbesitzer entwickelt. Da sich alles im und am Gartenteich um das Wohlergehen dieser Teichfische dreht, gerät das übrige Teichleben in den Hintergrund.

Um den Ansprüchen der Kois gerecht zu werden muss man zuerst einmal sehen, um was für Fische es sich genau handelt. Vor allem sollte man berücksichtigen, dass ein Koi sehr alt werden kann, nämlich bis an die 100 Jahre (bei bester Pflege) und dass diese Fische Grössen von über einem Meter erreichen können. Buntfarbige Kois bleiben meist etwas kleiner.

Durch die gute Fütterung in menschlicher Obhut und gute Umweltbedingungen wachsen Kois ihr Leben lang. Kois sind wechselwarme Tiere, daher können sie auch im Winter fast ohne Nahrung unter einer Eisdecke überleben bei deutlich reduziertem Stoffwechselumsatz. Die Wassertemperatur bei der die Tiere am schnellsten wachsen und sich offensichtlich am Wohlsten fühlen liegt um die 20 Grad. Deswegen gibt es sogar Koibesitzer die für ihre Lieblinge eine Teichheizung anschaffen um im Winter den Tieren ein paar Grad zusätzliche Wassertemperatur zu ermöglichen.

Andere Koihalter holen aus Angst ihre wertvollen Fische im Winter in die Wohnung. Die meisten Kois sterben allerdings im Sommer wegen Sauerstoffmangel oder werden von Reihern gefangen. Ist ein Teich tief genug, am besten um die 2 Meter, dann kann auch in den strengsten Wintern kaum etwas passieren.

Da es sich beim Koi um einen Karpfen handelt, ist ein Koi an und für sich sehr gut an das Leben in einem Tümpel angepasst und obwohl es in einem Gartenteich recht eng zugeht, fühlen sich Kois hier auch meist ausgesprochen wohl. Karpfen können normalerweise auch in schlechter Wasserqualität und bei schlechten Sauerstoffwerten überleben. Genau wie der Karpfen auch gründelt der Koi gerne im tiefen Schlamm eines Gewässers herum wo er Kleintiere aufspürt oder herabgesunkenes Futter findet. Als Zierkarpfen ist der Koi allerdings schon eine etwas empfindlichere Zuchtform als sein Urahn. Kois sind Allesfresser. Am besten verwendet man jedoch bei der Fütterung spezielles Koifutter.

In China werden die Farbkarpfen bereits seit 2500 Jahren gezüchtet und gekreuzt. Wie alle Fische die in kleinen Tümpeln überleben können vertragen auch die Kois einen ausgesprochen grossen Temperaturbereich, der von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bis an die 40 Grad im Sommer heranreicht.

Man kann einen Koi also auch problemlos im Gartenteich überwintern lassen. Allerdings muss der Gartenteich ausreichend tief sein, damit sich der Koi in den Tiefwasserbereich zurückziehen kann, in dem sich das 4 Grad kalte Wasser, das am schwersten ist, sammelt.

Kois die im Sommer sterben, sterben nicht an der Wassertemperatur, wie oft verzweifelte Koiteichbesitzer meinen, sondern am Sauerstoffmangel, dessen Gehalt in warmem Wasser schnell rapide sinken kann. Dies zumal auch schon deswegen, weil die Kois kaum eine Wasserpflanze leben lassen, die den Sauerstoffgehalt des Wassers hätten anreichern können.

Da Kois sehr friedlich sind, kann man sie auch problemlos mit anderen Teichfischen vergesellschaften, wie etwa den Goldfischen oder anderen Karpfenarten.

Den Koiteich anlegen

Der Brokatkarpfen, wie man den Koi auch bisweilen zu nennen pflegt, benötigt kein klares Wasser um gut gedeihen zu können. In seiner natürlichen Umgebung würde er auf dem Tümpelboden herumgründeln und ständig von einer Schlammwolke umgeben sein. Doch während in der Natur auf 100 Kubikmeter Wasser vielleicht ein Karpfen kommt, wird für Kois im Gartenteich ein Kubikmeter Wasser pro Fisch empfohlen. Damit ist klar, dass, wenn Kois in einem Gartenteich gehalten werden sollen, umfangreiche Filter- und Sauerstoffanreicherungsmassnahmen betrieben werden müssen um die Fische gesund und vital zu halten. 

Pflanzen und Kois im selben Becken vertragen sich schon einmal nicht, wobei die Pflanzen dabei das Kürzere ziehen. Kois zupfen an fast allen Wasserpflanzen herum und fressen sie auf. Auch an anderen Lebewesen wird herumgelutscht und an ihnen herumgeknabbert und selbst wenn diese von den Kois nicht verspeist werden, wie beispielsweise Teichmuscheln mit ihren harten Schalen, so bekommt es ihnen auf Dauer nicht gut wenn sie ständig ins Maul genommen  und nicht in Ruhe gelassen werden.

Also muss man Pflanzen entweder ganz weglassen, oder aber Fische und Pflanzen trennen. Zu diesem Zweck separiert man einen Teil des Koiteiches ab oder man gliedert die Pflanzen gleich ganz in einen anderen Teich aus. Diesen zweiten Teich kann man in einen Bachlauf integrieren, so dass das Wasser aus dem Koiteich durch den Filterteich strömt und anschliessend wieder in den Koiteich zurück. Auf diese Weise kann sich im zweiten Teich auch eine gewisse Fauna entwickeln und Kleinstlebewesen werden aus dem zweiten Teich, in dem sie sich entwickeln können, in den Koiteich gespült, wo sie kleineren Kois als Lebendfutter dienen können.

Doch bei dem Besatz an Koifischen der in Koiteichen inzwischen üblich geworden ist, lässt sich auf eine leistungsfähige Umwälzpumpe und Filteranlage nicht verzichten. Das Futter für die Koikarpfen und deren Ausscheidungen würden innerhalb kürzester Zeit das Teichwasser verschmutzen und auch der Sauerstoff wäre schnell verbraucht.

Da in einem Koiteich ohnehin keine Wasserpflanzen gedeihen, kann man den Grossteil des Gartenteiches auch in eine schattige Ecke des Gartens verlegen. Dies hat den Vorteil dass weniger Algen wachsen und dass sich das Wasser im Sommer nicht allzu stark erhitzt, so dass mehr Sauerstoff gebunden bleibt. Während man normalerweise eine dunkle Teichfolie als Becken verwendet, kann man bei einem Koiteich auch andere (hellere) Farben nehmen. Hier sieht man die Kois meist besser, weil die Wasseroberfläche das Sonnenlicht und den Himmelshintergrund nicht so spiegelt.

Durch das klare Teichwasser das durch die Filterung entsteht, ganz im Sinne der Teichbesitzer, die ihre Lieblinge stets ungetrübt bewundern wollen, und ihre schrillen unnatürlichen Farben, stehen Kois besonders auf dem Speiseplan von Fischreihern. In Gartenteichen, in denen Fischreiher sich im flachen Uferbereich auf ihre langen stelzigen Beine stellen können und in Ruhe die zutraulichen Kois mit ihrem Schnabel aufspiessen können, kann ein Koiteich an nur einem einzigen Tag leer gefischt sein. Nicht nur weil Kois ausgesprochen kostspielige Fische sind ist dies besonders ärgerlich. Am besten wählt man deshalb steil abfallende Teichwände um Reihern das Fangen der Teischfische zu erschweren und erschwert diesen Vögeln den Zugang zum Teichrand, zum Beispiel durch aufgestellte Blumenkübel oder gleich durch einen Reiherzaun.

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