Arbutues unedo - Erdbeerbaum

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Allgemeines zum Arbutus unedo

Der Erdbeerbaum Arbutus unedo stammt aus dem Mittelmeerraum, wo er in Höhenlagen bis über 3000 Metern wächst. Hier muss der Erdbeerbaum mitunter strenge Winterfröste übersteht. Der Erdbeerbaum wächst zum Beispiel natürlicherweise auch in Irland und in Grossbritannien.  Jungpflanzen sollte man den mitteleuropäischen Winter allerdings noch nicht gleich zumuten und Erdbeerbaumpflanzen das erste Jahr noch im Haus oder einem kühlen Raum überwintern, ehe man sie im nächsten Jahr auspflanzt.

Botanisch gesehen gehört Arbutus unedo zu den Erikagewächsen. Seine Blätter ähneln den Kirschlorbeerblättern, der Stamm des Arbutus ist rötlich-braun. Sein Holz ist sehr hart. Arbutus unedo wird ausgepflanzt zu einem riesigen, ausladenden Baum, der unter guten Bedingungen Höhen bis an die 10 Meter erreichen kann. Die Blätter des Erdbeerbaums sind immergrün. Er bietet also auch im Winter ein sehr ansehnliches Erscheinungsbild.

Ähnlich wie bei den Lorbeerblättern sind auch die Blätter des Arbutus unedo mit einer wachsähnlichen Schicht überzogen um die Pflanze vor einem Austrocknen zu schützen. Diese wachsähnliche Schicht und die festen Blätter schützen den Erdbeerbaum ausserdem vor Insektenfrass. Weder Blattläuse noch Schnecken machen sich normalerweise an ihm zu schaffen, so dass man sich stets an einem unbeschadeten, frisch-grünen Blattwerk erfreuen kann. Höchstens an ganz frischen, jungen Triebspitzen finden sich bisweilen einige Blattläuse ein, doch schadet dies dem Baum nicht.

Die blumenartigen Blüten des Arbutus unedo sind weiss und sie erscheinen zwischen Oktober und Januar, also zu einer Zeit, in der man sich an jeder Blüte erfreut. Die Erdbeerfrüchte indess kann man das ganze Jahr am Arbutus finden, abpflücken und verspeisen.  Sie sind sehr schmackhaft, nur etwas saurer als echte Erdbeeren und haben einen sehr hohen Vitamingehalt. Erdbeerbaummarmelade zum Beispiel gilt in viele Ländern als Delikatesse.  "Unedo" bedeutet übersetzt: "Ich esse eine (Frucht)".

Hier sehen Sie eine kleine Erdbeerbaumplantage. Arbutus unedo lässt sich auch ganz hervorragend in einem Topf ziehen. Dann bleibt er eher busch- beziehungsweise strauchartig, während er sich ausgepflanzt zu einem grossen Baum entwickelt.

Die Jungpflanzen auf dem Foto haben etwa eine Größe von 60 bis 70 Zentimetern.  Im Zimmer kann man normalerweise eine Höhe von 2 bis 3 Metern erwarten. Im Haus fruchtet und blüht der Erdbeerbaum ausserdem besser. Wird der Arbutus unedo zu gross oder zu buschig für die Wohnung, dann kann man ihn problemlos, wie einen Buchsbaum, zurecht stutzen und ihn nach dem eigenen Wohlgefallen gestalten. Er lässt sich sogar als Spalier durch die Wohnung ziehen, so dass man praktisch eine Kletterpflanze bekommt, an der man das ganze Jahr hindurch Erdbeerbaumfrüchte ernten kann. Als Spalier kann man die Äste auch 5 bis 6 Meter weit durch die Wohnung ziehen.

Arbutus-Arten

Arbutus unedo, oder westlicher Erdbeerbaum. Wie der Name schon sagt, ist er vor allem im westlichen Mittelmeer verbreitet. Man findet ihn von Portugal bis nach Irland.  Die Früchte sind orange-rot und erreichen eine Grösse von 2 bis 3 Zentimetern. Bienen und Schmetterlinge fliegen die Blüten zwar gerne an, da der Erdbeerbaum aber praktisch Anfang des Winters blüht, kann es mit der Bestäubung der Blüten durch Insekten Probleme geben. Notfalls kann  man mit einem Pinselchen die Bestäubung der Blüten aber auch selbst vornehmen.  Zwar ist Arbutus unedo im Prinzip ein Selbstbestäuber und befruchtet sich damit selbst, doch wenn man nur ein Bäumchen hat, dann ist man mit einem Pinselchen doch auf der sicheren Seite.

Arbutus andrachne, der östliche Erdbeerbaum. wie der Name schon andeutet, kommt dieser Erdbeerbaum im östlichen Mittelmeerraum vor. Dieser Baum ist vor allem in Griechenland und in der Türkei verbreitet, wächst aber auch weiter Richtung Norden bis ins südliche Russland hinein. Arbutus andrachne bleibt etwas kleiner als Arbutus unedo und wird bis etwa 5 Meter gross. Er hat ähnliche Blätter, Blüten und Früchte wie der westliche Erdbeerbaum. Beide Arten sind eng miteinander verwandt. Für den heimischen Einsatz im Garten oder als Topfpflanze im Haus, hat sich aber arbutus unedo als die bessere Alternative erwiesen. Arbutus unedo trägt auch etwas reichlicher Früchte als Arbutus andrachne.

Arbutus menziesii, im Gegensatz zu dem westlichen und dem östlichen Erdbeerbaum stammt diese Pflanze vom Nordamerikanischen Kontinent. Er wird am höchsten von allen Erdbeerbäumen, nämlich an die 40 Meter. Hierzulande wird er diese Grösse aber wohl nicht erreichen, da er bei milderen Temperaturen besser gedeiht. Arbutus menziesii ist ähnlich winterhart wie Arbutus unedo. Im Gegensatz zu seiner Grösse bildet der amerikanische Erdbeerbaum jedoch nur kleine Früchte von etwa einem Zentimeter Durchmesser. Auch der amerikanische Erdbeerbaum übersteht strenge Fröste bis unter minus 15 Grad.

Es gibt noch ungefähr 10 weitere Arbutusarten, doch sind diese aufgrund ihrer fehlenden Frostresistenz für den Einsatz in den heimischen Gärten weniger gut geeignet.

Diese Arbutus unedo - Bäumchen wurden aus Stecklingen gewonnen. Ein Steckholz (ein verholzter Ast) wird zu diesem Zweck in ein Stück Gartenerde gesteckt, wo er innerhalb einiger Monate bewurzelt. Leider bewurzeln nicht alle Stecklinge. Meistens entwickelt sich nur jedes dritte Steckholz zu einer neuen Pflanze. Wichtig für das Gelingen ist eine gesunde Arbutus-Mutterpflanze.

Leider bildet der Erdbeerbaum ansonsten kaum Ableger, so dass man auf diese Methode bei der Vermehrung oder auf Samen zurückgreifen muss.

Pflege und Ansprüche des Arbutus unedo

Den Arbutus unedo kann man sowohl im Haus, als auch im Garten kultivieren. Da sich der Erdbeerbaum zu einem ausgewachsenen Riesen von bis zu 10 Metern Höhe entwickelt, kann er sich im Garten besser entfalten. Im Haus sollte man einen entsprechend grossen Kübel verwenden.  Obwohl Arbutus unedo sehr viele Blüten und Früchte entwickelt, ist sein Nährstoffbedarf trotzdem vergleichsweise gering, denn im Gegensatz zu anderen Laubbäumen wirft er sein Laub nicht ab, das er ansonsten wieder über Nährstoffe aus dem Pflanzsubstrat substituieren müsste.

Wird der Erdbeerbaum in einem Topf gehalten, dann sollte man dennoch alle 14 Tage einen Grünpflanzendünger per Düngestäbchen oder aus der Flasche zuführen. Dies allerdings nur in den lichtintensiven Monaten zwischen März und September. Sowohl im Haus, als auch im Garten, legt der Erdbeerbaum im Winter eine Wachstumspause und Regenerationsphase ein. Trotzdem ist der Baum aktiv, wie man an den Blüten erkennt, die im Winter spriessen. Die dafür notwendige Energie requiriert Arbutus unedo aber weniger aus dem aktuellen Stoffwechselumsatz (der im Winter stark eingeschränkt ist), als vielmehr aus seinem unterirdischen Vorratsdepot, das der Erdbeerbaum in einer dicken Knolle gespeichert hat und das er im Frühjahr und Sommer angelegt hat. Man spricht beim Erdbeerbaum von einem sogenannten Lignotuber, einer dicken unterirdischen Knolle.

Arbutus unedo ist recht anspruchslos was die Erde anbelang  in der er gedeiht. Jedoch sollte die Erde nicht zu kalthaltig und nicht zu kompakt sein. Vor allem sollte man darauf achten, dass im Wurzelbereich keine Staunässe entsteht. Daher ist durchlässiges Erdreich wichtig. Man kann normale Gartenerde oder Mutterboden verwenden. Ist diese Erde sehr fest oder lehmhaltig, dann sollte man die Erde mit grobkörnigem Sand oder Kies etwas vermischen, so dass Hohlräume entstehen, über die das Wasser abfliessen kann. Am besten nimmt man zur Bewässerung Regenwasser. Im Leitungswasser ist nämlich meist zu viel Kalk, das sich mit der Zeit im Boden anreichern würde und den Erdbeerbaum schädigen könnte.

Da es sich beim Arbutus unedo um ein im westlichen Mittelmeerraum verbreitetes Gewächs handelt, kann man sich vorstellen, dass dieser Baum auch durchaus längere Trockenphasen überstehen kann. Die mit einem wachsähnlichen Überzug versehenen lorbeerähnlichen Blätter vermindern die Verdunstung auf ein Minimum, so dass der Erdbeerbaum nicht empfindlich ist, wenn er im Hochsommer einmal einige Wochen ohne Bewässerung überstehen muss. Trotzdem gedeiht und entwickelt sich der Arbutus besser, wenn er regelmässig Wasser erhält. Das Erdreich sollte demzufolge am besten ständig leicht feucht sein.  Dies gilt übrigens auch für den Winter, denn durch das immergrüne dichte Laubwerk wird ständig etwas Wasser verdunstet beziehungsweise verbraucht. Meistens ist aber im Winter ausreichend Feuchtigkeit im Boden, dies kann nur dann einmal zu wenig sein, wenn es monatelang Frost gibt und das Wasser nicht in flüssiger Form sondern nur in Eis verfügbar ist beziehungsweise das Wasser durch eine Permafrostschicht im oberen Bereich nicht ins Erdreich gelangen kann.

Der Arbutus unedo ist weitgehend winterhart. Je älter die Pflanzen sind, desto tiefere Temperaturen können sie aushalten. Ab Temperaturen unter minus 15 Grad können allerdings das Laub und der Stamm Schaden nehmen. Von diesen Frostschäden erholen sich die Bäume aber meist schnell wieder. Am besten pflanzt man den Arbutus unedo in der Nähe des Hauses, wo auch im Winter noch etwas Wärme abgestrahlt wird,  vor allem auch in den Boden. Auch wäre die Südseite als Standort für eine Anpflanzung vor zu ziehen, um den Erdbeerbaum vor besonders kalten Nord- und Ostwinden zu schützen.

Im übrigen kann Arbuts unedo auch Fröste von -30 oder -40 Grad überstehen. Selbst wenn der überirdische Teil des Erdbeerbaumes durch strengste Fröste vollkommen absterben würde, so überlebt die unterirdische Stammknolle des Erdbeerbaumes unbeschadet. In seiner Heimat, dem westlichen Mittelmeerraum werden die Erdbeerbäume beispielsweise immer wieder durch verheerende Waldbrände zerstört, bei denen Temperaturen von mehreren hundert Grad entstehen können. Selbst bei vollkommener Zerstörung des Geländes kann man beobachten, wie sich die aus der dampfenden Asche die Erdbeerbäume aus ihren unteriridischen Knollen wieder in die Höhe strecken und schnell wieder alte Grösse erlangt haben.

Im tieferen Erdreich, in dem sich die Lignotuber (die unterirdische Knolle), befindet, sind selbst in strengsten Wintern die Temperaturen erträglich. Der Frost dringt kaum schneller als einen Zentimeter pro Frosttag in den Boden vor, in Humus ist es nur ein halber Zentimeter pro Tag. Also wären 60 Dauerfrosttage notwendig damit der Frost im Humusboden bis auf eine Tiefe von 30 Zentimetern vordringt. Unser einheimischer Haselnussbaum verträgt im Wurzelbereich zum Beispiel nur Frosttemperaturen von etwa minus 6 Grad und er verträgt damit weniger als Arbutus unedo. Um sicher zu gehen, dass Arbutus unedo auch in sehr kalten Wintern keinen Schaden nimmt, kann man deshalb über dem Wurzelbereich eine Humusschicht anlegen und auch das übrige Erdreich mit Humus anreichern.

Den Erdbeerbaum kann man jederzeit zurecht schneiden, wie einen Buchsbaum. Er eignet sich daher auch zum Beispiel als Spalierobst. An der Hauswand findet der Erdbeerbaum optimale Bedingungen, denn am Haus ist er vor der Witterung besser geschützt. Durch das zusätzlich von der Hauswand reflektierte Licht und durch die zusätzliche Wärme reifen die Arbutsfrüchte noch besser. Die immergrünen Blätter des Arbutus unedo bieten zudem auch im Winter einen sehr schönen Anblick.

Arbutus unedo gedeiht sowohl im Schatten, als auch in der prallen Sonne.

Vermehrung  und Anzucht des Arbutus unedo

Anzucht des Erdbeerbaumes aus Samen: Die Anzucht des Arbutus unedo aus Samen ist eigentlich einfach. Oft gelingt sie aber deswegen nicht, weil man den natürlichen Gegebenheiten des Erdbeerbaumes nicht Rechnung trägt. Die Samen des Erdbeerbaumes keimen in der Natur normalerweise im Frühjahr. Damit diese innere Uhr der Arbutussamen funktioniert, müssen sie über einen längeren Zeitraum Kälte ausgesetzt sein. Wird es dann wärmer, "wissen" die Samen, dass nun Frühjahr ist und mit der Keimung begonnen werden kann. Um dieses natürliche Umfeld zu simulieren, müssen die Samen stratifiziert werden, das heisst, sie müssen zur Keimung angeregt werden. Zu diesem Zweck legt man die Samen am besten einen Monat lang in den Kühlschrank bei Temperaturen zwischen +1 und +5 Grad. Sie könnten die Samen natürlich auch im Herbst einfach in ihren Garten schmeissen, sie würden dann im nächsten Frühjahr als Jungpflänzchen aus dem Boden spriessen. Allerdings ist die Keimquote in der Natur immer schlechter als unter kontrollierten Bedingungen.

Ansonsten ist die Anzucht aus Samen (im Haus) ganzjährig möglich. Ganz junge Pflanzen sollte man jedoch nicht gleich im Herbst oder Winter auspflanzen.

Nach dieser Vorbehandlung der Samen im kalten Kühlschrank kommen sie anschliessend in Anzuchterde und werden dünn, 0,5 mm bis 1 cm hoch, mit dieser Anzuchterde bedeckt. Spezielle Anzuchterde zeichnet sich dadurch aus, dass sie nährstoffarm, wasserdurchlässig aber wasserspeicherungsfähig und keimfrei ist. Diese Anzuchterde gibt es in jedem Gartencenter. Man kann aber auch normale Gartenerde verwenden, schliesslich fallen die Erdbeerbaumsamen in der Natur auch nicht auf eine spezielle Anzuchterde. Die Samen könnten auch gänzlich ohne Erde keimen, zum Beispiel in Seramis, das sehr gute Wasserspeichereigenschaften besitzt. Die Nährstoffe, die der Arbutus unedo zum keimen benötigt, stecken alle in dem Samen. Er braucht in der Anfangszeit keinerlei Nährstoffe aus dem Substrat. Im Gegenteil können Salze und andere Stoffe, die sich in normaler Erde befinden, dem feinen Wurzelwerk der Keimlinge schaden.

Das Substrat und die Keimlinge müssen ständig leicht feucht gehalten werden. In dieser Lebensphase ist der Arbutus unedo sehr anfällig (wie alle Keimlinge). Ein Austrocknen würde er nur kurzzeitig überleben.  Als Aussaattemperatur eignen sich normale Zimmertemperaturen um 20 Grad. Es können auch einige Grad weniger sein. Bei zu hohen Temperaturen keimen die Samen langsamer, ausserdem besteht dann die Gefahr eines Pilzbefalls (Verschimmelung).  Wenn man eine Glasscheibe über dem Keimgefäss verwendet um die Luftfeuchtigkeit konstant hoch zu halten, dann muss man regelmässig lüften, weil sich ansonsten unter der Glasscheibe ebenfalls Schimmel bilden kann.

Das Anzuchtgefäss sollte einen hellen Standort erhalten, zum Beispiel auf der Fensterbank. Pralles Sonnenlicht wäre wiederum ungünstig für die Arbutuskeimlinge. Haben die Keimlinge eine Grösse von einigen Zentimetern erreicht, dann kann man sie in normale Gartenerde umtopfen.

Vermehrung des Arbutus unedo durch Stecklinge:  Der Erdbeerbaum lässt sich auch sehr gut durch Stecklinge vermehren. Am besten verwendet man hierzu ein Steckholz. Man schneidet die Triebspitze eines verholzten Arbutusastes mit einem scharfen Messer ab, ritzt den Ast am abgeschnittenene Ende etwas an, um die spätere Wurzelbildung anzuregen und steckt den Steckling in Gartenerde, wo sich der Steckling  in der Regel nach einigen Monaten bewurzelt und hat damit einen Ableger des Erdbeerbaumes.

Die erdbeerähnlichen Früchte des Erdbeerbaumes, die sich aus den Blüten entwickeln, sind zunächst gelb, verfärben sich dann orange und zeigen durch eine sattrote Farbe schliesslich an, dass sie reif sind und zum Verzehr einladen. Werden die Erdbeerbaumfrüchte nicht geerntet, dann fallen sie irgendwann ab und aus den Samen entwickeln sich dann in der Natur wieder neue Erdbeerbäume.

Die weissen glockenähnlichen Blüten und Früchte zeigen sich oft gleichzeitig an einem Arbutus unedo. Zusammen mit dem dunkelgrünen Laub bietet der Westliche Erdbeerbaum das ganze Jahr über einen sehr attraktiven Anblick.

 

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