Wassernuss (Trapa natans)

Kategorie: Schwimmblattpflanze Wassertiefe 40 cm - 200 cm  weisse Blüten

Allgemeines zur Wassernuss

Die Wassernuss war in Mitteleuropa früher weit verbreitet. Wieso sie inzwischen nur noch selten zu finden ist, darüber kann man  nur spekulieren. Wahrscheinlich wurde die Wassernuss in Europa im Mittelalter intensiv kultiviert beziehungsweise angebaut, da ihre Nüsse ein sehr gefragtes Nahrungsmittel waren. In der Industriegesellschaft ist das Sammeln von Früchten allerdings keine übliche Beschäftigung mehr, so dass die als Pflanze eher unattraktive Wassernuss nach und nach verschwand und Seerosen und anderen Wasserpflanzen Platz machen musste. Obwohl die Wassernuss wärmeliebend ist, kann es kaum an den Temperaturen liegen, dass die Wassernuss inzwischen in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht ist. Immerhin war sie zur Klimaperiode der Kleinen Eiszeit in Europa, zwischen 1400 und 1800 noch weit verbreitet.

Die Wassernuss hat inzwischen anderen Pflanzen, beispielsweise den Elodea-Arten Platz gemacht, die ab 1860 aus Kanada eingeschleppt wurden und wie der Name schon andeutet, sich hierzulande pestartig vermehrten. 

Da die Wassernuss eine recht nährstoffbedürftige Pflanze ist und die Wasserpest fast alle Nährstoffe absorbierte, ist dies wohl ein weiterer Grund dafür, dass man die Wassernuss in der Natur kaum noch vor findet.

Das Erscheinungsbild der Wassernuss

Die Wassernuss ist eine Schwimmblattplanze. Aus einer Blattrosette im Zentrum spriessen die Sprosse in die Umgebung. Das "Herz" der Wassernuss oder Wasserkastanie, wie man sie auch zu nennen pflegt,  ist ,wie der Name schon sagt, eine nussförmige, dunkle Knolle mit spitzen Ecken, ähnlich manchen Seerosenknollen, die auf dem Teichboden liegt. Aus dieser Nuss spriesst ein langer Stil bis an die Wasseroberfläche, von dem aus sich dann die zahlreichen Blätter entwickeln. Mit diesen Nüssen vermehrt sich die Wassernuss. Dazu muss die Wassernuss Blüten bilden.

Im Hochsommer, bei ausreichend hohen Wassertemperaturen, erscheinen unter Wasser kleine, unscheinbare Blüten. In heissen Sommern können diese Blüten schon im Juni erscheinen, in schlechten Jahren erscheinen sie erst im September. Die Wassernuss ist ein Selbstbestäuber, es reicht also eine einzige Pflanze (Nuss) aus, um sich im Gartenteich einen kleinen Wassernussbestand heran zu züchten.  Aus den bestäubten Blüten bilden sich dann neue Früchte (Nüsse), die das Überleben der Pflanze sichern. Während die unter Wasser reifenden Nüsse durch das Wasser normalerweise geschützt sind, verträgt die Mutterpflanze, die als Schwimmblattrosette auf dem Gartenteich treibt, keine frostigen Nächte und stirbt beim ersten Kaltlufteinbruch im Herbst ab. Dann kann es auch einmal passieren, dass keine einzige Wassernuss heranreift und die Samen im Entwicklungsstadium stecken bleiben, denn zum vollständigen Heranreifen ist eine intakte Mutterpflanze, mit der die Nüsse verbunden sind, notwendig. In so einem Fall bleibt nichts anderes übrig, als sich eine neue Wassernuss zu besorgen. Normalerweise ist dieses Szenario aber nur in sehr kalten Jahren (kalte Sommer und früher Frosteinbruch) und in klimatisch ungünstig gelegenen Gegenden wahrscheinlich. Da vor allem die Wassertemperatur für eine schnelle Reifung der Wassernüsse wichtig ist,  sollte der Teich natürlich  in einem sonnigen Bereich des Gartens angelegt werden. Jede Beschattung verlangsamt den Reifeprozess der Wassernüsse.

Die Blätter der Wassernuss erscheinen erst relativ spät im Frühjahr. Ausserdem sterben die Blätter auch recht früh im Jahr bereits wieder ab, nämlich beim ersten Frost. Aber sie fangen schon vorher an sich zu verfärben und zu welken. Meistens verfärben sich die Wassernussblätter ähnlich wie die Laubbäume im Herbst rötlich, was immerhin einige Tage oder gar Wochen noch einen schönen Anblick bietet.

Insgesamt kann man sich nur wenige Monate im Jahr an dem Blattwerk der Wassernuss erfreuen. Da sie sich mit der Zeit bei günstigen Umweltbedingungen ausserdem ziemlich krautig entwickeln kann, ist sie insgesamt eher eine Pflanze für den Spezialisten. Die Wassernuss ist auch kein so guter Sauerstoffproduzent wie andere Wasserpflanzenarten denn die Blätter schwimmen direkt an der Wasseroberfläche und geben den Sauerstoff daher direkt an die Luft statt an das Wasser ab.

Auf diesem Foto sehen Sie den oberen Teil der Wassernuss,die auf der Wasseroberfläche schwimmt. Vom Zentrum der Mutterpflanze aus wachsen an Stilen weitere Blätter, an denen sich später unter Wasser weisse kleine Blüten bilden. Diese Blüten können auch manchmal über die Wasseroberfläche hinaus ragen.

Eine einzelne Wassernuss entwickelt eine Schwimmblattrosette von im Durchschnitt etwa 10 Zentimetern.

Einmal aus einem Gewässer ausgerottet hat es die Wassernuss schwer sich wieder anzusiedeln, denn sie verbreitet sich nur über die Nüsse, die nach dem Reifeprozess auf den Teichgrund sinken.

Fehlen Tiere (wie zum Beispiel Fischotter) oder Menschen, die die Wassernüsse sammeln und in andere Gewässer transportieren, dann kann sich auch die Wassernuss nicht verbreiten. Es kommt hinzu, dass die Wassernuss ruhige beziehungsweise stehende Gewässer liebt und daher die Nüsse auch kaum von einer Wasserströmung davon getrieben werden. Als der Rhein noch nicht begradigt war und ruhig dahin floss, vor allem in den Rheinauen, war die Wassernuss dort noch eine sehr stark verbreitete Pflanze.

Wassernussarten

Es gibt zwei Wassernussarten, die einheimische Wassernuss Trapa natans und die asiatische Wassernuss Trapa bicornis.

Trapa natans, unsere einheimische Wassernuss oder Wasserkastanie. Sie ist in Deutschland inzwischen sehr selten geworden und steht auf der Liste der gefährdeten Pflanzen. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die allerdings als winterhart zu bezeichnen ist, da sie im Herbst mit dem Heranreifen neuer Nüsse für einen Fortbestand ihrer Art im nächsten Jahr im Gartenteich sorgt.

Trapa bicornis, die asiatische Wassernuss. Diese Wassernuss stammt aus den tropischen Regionen Asiens und ist bei uns nicht winterhart. Sie entwickelt zwar genau wie Trapa natans Nüsse, diese schaffen es aber nicht, in unserem Klima mit den kurzen Sommern heran zu reifen. Die Mutterpflanze der asiatischen Wassernuss stirbt hierzulande im herbst ab. In ihrer Heimat ist die asiatische Wassernuss mehrjährig und sie wächst oft flächendeckend ein Gewässer zu. Ihre Wurzeln und Stile verkrauten mit der Zeit den ganzen Teich und es bildet sich ein undurchdringliches Geflecht, was natürlich für Jungfische ein gutes Versteck darstellt. Die asiatische Wassernuss ist aufgrund ihrer Wärmeliebe eigentlich vor allem für das Aquarium geeignet.

Da die einheimische Wassernuss so selten geworden ist, bekommt man beim Kauf einer Wassernuss oft die asiatische Wassernuss angedreht. Sie sieht unserer einheimischen Wassernuss sehr ähnlich. Wer die asiatische Wassernuss in seinem gartenteich einsetzt  muss sich natürlich nicht wundern, wenn man sich an dieser Pflanze nur einen Sommer lang erfreuen kann.  Die asiatische Wassernuss bietet in einem warmen Hochsommer einen recht ansehnlichen Anblick, doch insgesamt sind ihr die Temperaturen hierzulande meist zu gering und sie kümmert vor sich hin, wird von anderen Pflanzen verdrängt und verschwindet aus dem Teich. Auf einer Blüte der asiatischen Wassernuss wartet man auch meistens vergeblich.

Neben den wärmeren Temperaturen ist ein weiterer Gesichtspunkt, dass die kanadische Wasserpest in den stark verschmutzen Gewässern der Vergangenheit sehr gut gedieh. Seit das Nährstoffangebot im Zuge umfangreicher Gewässerreinigungsmassnahmen  immer weiter zurückging und durch Kläranlagen Nährstoffe für die Wasserpestarten knapper wurden, konnte sich Elodea nuttallii, die mit weniger Nährstoffen auszukommen vermag, gegenüber der kanadischen Wasserpest einen leichten Vorteil erarbeiten. 

Pflege und Ansprüche der Wassernuss

Die Wassernuss liebt kalkarmes Wasser. Wer also seinen Gartenteich regelmässig mit Leitungswasser aus dem Gartenschlauch auffüllt und in einer Gegend mit kalkreichem Trinkwasser lebt, der wird Probleme bekommen die Wassernuss zu kultivieren. Optimal ist es für die Wassernuss wenn Sie Ihren Teich mit  Regenwasser auffüllen.

Ausserdem muss das Wasser nährstoffreich sein, denn die Wassernuss ist sehr nährstoffhungrig. In einem mit Fischen besetzten Teich sollte es allerdings keine Nährstoffprobleme geben. In der Regel besteht in einem Gartenteich sowieso eher ein Überangebot an Nährstoffen als dass zu wenig Nährstoffe vorhanden sind. Denn im Gegensatz zu einem natürlichen Gewässer hat ein Gartenteich keinen Zu- und Abfluss, so dass Nährstoffe nicht aus dem Gewässer ausgeschwemmt werden können.

Wenn Sie die Wassernuss als Frucht erhalten, dann platzieren Sie diese in einer Tiefe zwischen 50 cm und 150 cm im Tiefwasserbereich Ihres Gartenteiches. Damit die Pflanze gedeiht, benötigt sie über sich eine freie Wasserfläche. Wenn Sie also andere Schwimmblattpflanzen oder Seerosen auf ihrem Gartenteich halten, dann wird es die Wassernuss schwer haben zur Entfaltung zu kommen. Die Blattrosette der Wassernuss braucht einen Untertassenteller grossen Freiraum um sich entfalten zu können. Wenn sie gerade aus der Frucht vom Teichboden aus austreibt, dann benötigt sie sogar noch einen größeren Teil freier Teichfläche, denn um sich zu entwickeln benötigt sie Licht und Wärme. Wird die Wassernuss von oben beschattet, dann entwickelt sie sich manchmal überhaupt nicht. Treibt eine Wassernuss einmal nicht aus, so müssen Sie den Mut aber noch nicht verlieren. Manche Nüsse keimen erst im zweiten oder im dritten Jahr.

Im Gegensatz etwa zu Seerosen oder anderen Gewächsen die eine submerse Knolle entwickeln aus der sich Jahr für Jahr eine Pflanze entwickelt und die mehrjährig sind, spriesst aus der Wassernuss nur ein einziges Mal ein Trieb. Wird also beispielsweise der aus der Nuss kommenden Triebstängel einmal von einem Fisch abgefressen oder knickt der Treib um oder reisst sogar ab, dann ist das der Tod der Nuss und der Pflanze. In dieser Lebensphase ist die Wassernuss ein sehr anfälliges Gewächs und sollte deshalb sehr vorsichtig behandelt werden.  Auch wenn sich aus der Nuss eine Pflanze entwickelt hat, dann sterben Nuss und Pflanze im Herbst ab, denn die Wassernuss ist nur eine einjährige Pflanze. Doch da sie zahlreiche Nachkommen zeugt ist das kein Problem. Und die neuen Wassernüsse passen sich wahrscheinlich  besser an die Umweltbedingungen in ihrem Geburtsteich an, als dies bei der in den Teich eingebrachten Mutterpflanze der Fall war.

Die Wassernuss entwickelt zwar mit der Zeit ein krautiges Gestrüpp im Gartenteich, doch muss man normalerweise keine Angst vor einer ungehemmten Vermehrung haben. Erstens benötigt die Wassernuss sehr viele Nährstoffe um richtig zu wuchern, zweitens lässt sich die Wassernuss leicht von anderen Pflanzen verdrängen.

Hier sieht man, wie die einheimische Wassernuss sich flächig auf der Wasseroberfläche eines Gartenteiches ausgebreitet hat . Dazwischen haben sich kleine, hellgrüne Lemnapflänzchen angesiedelt.

 Würde man der Natur freien Lauf lassen und nicht mehr ins Ökosystem eingreifen, dann würden die Lemna mit der Zeit die Wassernuss verdrängen, denn die Lemna sind schnellwüchsiger und anpassungsfähiger als die Wassernüsse.

Spätestens im nächsten Frühjahr, wenn die Lemna die gesamte Teichoberfläche bedecken und den Untergrund beschatten, hätte die Wassernuss kaum mehr eine Chance sich zu entwickeln. Das gleiche gilt übrigens ganz genau so mit Seerosen, deren große licht- und wärmeabschirmenden Schwimmblättter ebenfalls das Wachstum der Wassernuss negativ beeinflussen. Da die Wassernuss ein Spätzünder ist und sich erst bei wärmeren Wassertemperaturen entwickelt, haben andere Pflanzen, wie zum Beispiel die Lemna, bereits einen deutlichen Wachstumsvorsprung und haben das Ökosystem besetzt, in der sich eigentlich die Wassernuss ausbreiten wollte.

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