Teich-Bachlauf

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Ein Bachlauf im Garten

Mittels eines Bachlaufs kann man die Wasserlandschaft im Garten ausdehnen und wesentlich vielfältiger gestalten. Besitzt schon ein Gartenteich mit einem Springbrunnen eine faszinierende Anziehungskraft so kann ein Bach, der das Synonym für frisches Wasser, Natur und Lebendigkeit darstellt, dieser Anziehungskraft noch einen Punkt draufsetzen. Das vielschichtige Murmeln des Wassers beim Weg durch den Bachlauf ist noch einmal interessanter und beruhigender als das monotone Plätschern eines Springbrunnens.  Auch kann man das Wassergeräusch selbst variieren, indem man das Gefälle erhöht, Steine einbringt oder kleine Teichmulden anlegt, in die das Wasser über kleine Wasserfälle gluckert.

Da ein Bachlauf energiemässig auch nicht teurer kommt als ein Springbrunnen, sollte man die Möglichkeit eines kleinen Bachlaufs gleich von Anfang an in die Erwägungen und in die Planung mit einbeziehen. Natürlich macht ein Bachlauf eher bei einem größeren Garten einen Sinn,  denn das Wasser sollte ein möglichst grosses Wegstück im Bachlauf zurücklegen, damit der Bachlauf nicht unnatürlich wirkt. Einen Bachlauf von 10 Metern Länge können Sie problemlos mit einem Gefälle von insgesamt 50 Zentimetern planen. Dieses Gefälle ist vollkommen ausreichend.

Da die meisten Tauchpumpen bei einer Hubhöhe von einem Meter noch ausreichend Leistung bringen, können Sie am Quellstein das Wasser selbst auch noch aus einem halben Meter heraussprudeln lassen um insgesamt eine Hubhöhe von einem Meter zu erreichen. Auch bei einem Bachlauf können Sie als Quellenstein einen Springbrunnen wählen, was zudem den Vorteil hat, dass Ihr Teichwasser mit Sauerstoff angereichert wird ohne die negativen Auswirkungen eines Springbrunnens zu haben, der direkt auf die Teichoberfläche sprudelt und dort das Gedeihen der Wasserpflanzen, etwa das der Seerosen, behindert.

Man kann in einem Bachlauf auch verschiedene Filter einbringen, zum Beispiel Zeolithgesteine, so dass das Wasser am Ende gereinigt in den Teich fliesst. Baut man im Bachlauf kleine Staustufen ein in denen das Wasser sanft über eine kleine Staumauer strömt, dann können sich in diesem kleinen Stausee Schwebestoffe ablagern, die man dann und wann entfernt. Auf diese Weise wird das Wasser ganz genau so wie in der Natur gefiltert.

4 bis 5 Zentimeter Gefälle sollte man bei einem Bachlauf pro Meter etwa einkalkulieren. Sind Bachläufe zu steil und fliesst das Wasser demzufolge zu schnell, werden kleine Steinchen und andere Dinge die man im und am Bachlauf angebracht hat davon gespült. Ausserdem ist der Wasserverlust zu hoch wenn der Bach zu stark stömt und ständig Wasser herausspritzt. Dies kann man natürlich durch ein entsprechend grosses (breites) Bachbett verhindern, doch ist dann natürlich aufwändiger zu realisieren als ein schmaleres Bachbett.

Stellt das Gefälle in Ihrem Garten ein Problem dar, so kann man durchaus auch Bachläufe von 10 Metern Länge mit einem Gefälle von nur 20 Zentimetern planen. Beispielsweise kann man im Verlauf des Baches ebene, vertiefte Stellen anlegen die dann wie kleine Teiche sind durch die das Wasser strömt.  Diese ebenen Stellen "verkürzen" den Bachlauf. Hat man ein zwei Meter langes Flachstück, dann hat man das Gefälle von 20 Zentimetern statt auf 10 Metern verteilen zu müssen nun nur noch auf 8 Meter Strecke zu portionieren.

Staut man das Wasser vor einem Hindernis auf und verhindert, dass es über den Rand fliesst, dann kann man den Bach sogar auch einmal ein Stück bergauf fliessen lassen. Vor diesem Hindernis hat man dann einen kleinen Teich. Diese Kleinteiche kann man sehr gut dazu verwenden, das Teichwasser zusätzlich zu filtern, zum Beispiel, indem man es mit entsprechenden Wasserpflanzen bestückt. Eine geeignete Wasserpflanze wäre hierfür zum Beispiel der Wasserstern (Callitriche palustris), der absolut winterhart und immergrün ist. Die ganz kleinen Pflanzen sind auch für kleinste Wasseransammlungen geeignet und die dichten Polster die der Wasserstern bildet reinigen das Wasser sehr gut und reichern es zusätzlich noch mit Sauerstoff an.

Wenn man im Verlauf des Baches kleine teichähnliche Vertiefungen anlegt, dann sollte man allerdings darauf achten, dass die Strömung noch stark genug ist, damit sich diese Miniteiche nicht zu Bruststätten von Schnakenlarven entwickeln. Dies ist aber normalerweise kein Problem, da neben der geringen Strömungsgeschwindigkeit für die Schnaken auch die Wasserqualität von Entscheidung ist, die in einem gefilterten Gartenteich  meistens wenig Anziehungskraft auf Stechmücken ausübt.

Dieser Bachlauf wurde mit vorgefertigten Bachlauf-Fertigelementen terrassenförmig gestaltet. Die Bachlauf-Fertigteile haben bereits ein natürliches Aussehen und sind meist schon mit Steinchen bestückt, so dass man diese Bachlaufschalen nur noch überlappend anbringen muss. Im Gegensatz zu einem Bachlauf aus Teichfolie kommen diese Fertigelemente allerdings teurer und man ist in der Bachführung und in der Bachlänge auch eingeschränkter als bei einem Bach aus Teichfolie.

Um die Verdunstung im Bachlauf in Grenzen zu halten wurde dieser im Schatten einiger grosser Büsche angelegt. Diese Massnahme verhindert auch eine übermässige Algenbildung. Für das Gefälle dieses Bachlaufes wurde der Erdaushub des Gartenteiches als Hügel verwendet.

Bachlauf-Fertigelemente sind sehr robust und es besteht keine Gefahr von Lecks durch spitze Gegenstände. Wie man sieht wird in einem grünen Schlauch, der an eine Tauchpumpe angeschlossen ist, Wasser aus dem Teich abgepumpt und unterirdisch bis an den Quellstein des Bachlaufes herangeführt, so dass man eine (fast) natürliche Quelle im Garten sein eigen nennen kann.

Einen Bachlauf anlegen

Einen Bachlauf kann man entweder mit Fertigelementen, die hartschalig sind und deren Oberfläche meistens schon besandet ist, bauen oder man kann einen Bachlauf mit einer Teichfolie anlegen. Mit einer Teichfolie kann man sich natürlich der Geländeform des Gartens besser anpassen und Unebenheiten ausgleichen. Ausserdem ist ein Bachlauf aus Teichfolie billiger.

Zunächst hebt man das Bachbett aus.  Es ist logisch, dass man dabei darauf achtet, dass die Seitenränder erhöht sind, damit später kein Wasser austreten kann. Ausserdem sollte man die Bachränder möglichst flach gestalten, damit man die Folie später mit Steinen und Pflanzen kaschieren kann. An zu steilen Rändern würde die Dekoration abrutschen. Allerdings muss man auch darauf achten, dass weder der Gartenboden noch irgendwelche Pflanzenteile Kontakt mit dem Wasser des Bachlaufes erhalten, denn diese würden das Wasser sehr schnell absaugen. In jedem Fall sollten Sie, nachdem die Bachfolie verlegt ist, einen Probelauf durchführen, ehe sie daran gehen mit Steinen und Pflanzen Ihren Bachlauf zu gestalten.

Wenn man mit Bachelementen arbeitet die nicht miteinander verklebt sind, so sind diese überlappend anzulegen, genau so, wie man dies etwa bei Dachziegeln sieht. Je höher das Gefälle beim Bachlauf ist, desto höher ist dann auch die Dichtigkeit. Bei einem durchgehenden Folien-Bachlauf, was man in den meisten Fällen bevorzugen wird, ist das Gefälle unerheblich. 

Legt man einen Bachlauf in einem Steingarten an, dann wird man hier wahrscheinlich ein größeres Gefälle wählen mit kleinen Wasserfällen zwischen den Steinen, während man einen Bachlauf der sich durch eine Wiese schlängelt, relativ langsam und strömungsarm dahinfliessen lassen wird.

Genau wie bei einem Gartenteich auch, muss man bei einem Bachlauf, den man mit Teichfolie anlegt, darauf achten, dass spitze Gegenstände, Steine und Wurzeln entfernt sind und sich nichts in die Folie drücken kann. Zur Sicherheit verwendet man bei einem steinigen und mit Wurzeln durchzogenen Boden unter der Bachteichfolie ein Vlies. Der Bachlauf hat eine weniger hohe Beanspruchung als die Folie des Gartenteiches, denn der Wasserdruck ist beim Bachlauf wesentlich geringer und die Folie wird damit nicht so fest gegen spitze Gegenstände im Untergrund gepresst.

Andererseits kann es natürlich sein, dass Kleinkinder am Bach spielen (was am tiefen Gartenteich zu gefährlich ist) und die Folie dann doch ähnlich stark beansprucht wird. Doch unterscheiden sich die Bachläufe natürlich von den Prioritäten des jeweiligen Gartenbesitzers, ob er den Bach als Spiel-Bach für seine Kinder anlegt oder ob der Bach, was in den meisten Fällen der Fall sein wird, lediglich ein schönes Schmuckstück und Biotop in der Landschaft darstellen soll.

Logischerweise besitzt jeder Bachlauf ein Wasserdepot, aus dem er seinen Vorrat schöpft. In den meisten Fällen wird es sich dabei um einen Gartenteich handeln. Aus diesem Gartenteich wird mittels einer Tauchpumpe und einem Schlauch, der vom Teich aus unterirdisch an die Quelle des Bachlaufes geführt wird, Wasser gefördert.  Ist der Teich sehr klein und der Bachlauf im Verhältnis recht gross (lang), dann können schnell Schwierigkeiten mit dem Wasserhaushalt auftreten. Schaltet man etwa die Teichpumpe kurz ab, dann würde alles Wasser aus dem Bachlauf in den Teich ablaufen und der Gartenteich würde überlaufen. Umgekehrt kann durch Verdunstung im Bereich des Bachlaufes sehr schnell ein Wasserdefizit entstehen. Auch bei der Inbetriebnahme der Pumpe könnte Wasserknappheit auftreten, wenn die Tauchpumpe alles Wasser aus dem Teich abgepumpt hat und es sich nun im Bachlauf statt im Teich befindet. Ein paar Eimer Wasser sollten bei der Erst-Inbetriebnahme also bereitstehen. Doch bei einem hinreichend grossen Gartenteich sollten in dieser Hinsicht keine Probleme auftreten.

 

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